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Willkommen auf der Seite "Projekte und Ausstellungen"

Hier finden Sie Berichte über Projekte und Ausstellungen, welche von der BN-KG Landshut erstellt oder ausgeliehen und gezeigt wurden als auch kleinere Aktionen zum Natur- und Umweltschutz.

Was hat Soja mit Hunger zu tun?

Ausstellung in der VHS Landshut über die Probleme durch den Sojaanbau

Mit der Feststellung des Biochemikers Frederic Vester „Sojafelder in Brasilien sind die Schlachtfelder gegen die Armen und die Armen haben die Schlacht schon verloren“ eröffnete Kurt Büttler vom Landshuter Arbeitskreises Partnerschaft mit der Dritten Welt e.V. am Mittwoch, 12. Oktober, im Lichthof der Volkshochschule die Ausstellung „Was hat Hunger mit Soja zu tun?“. Auf der einen Seite könnte Soja die Armen der Welt ernähren, auf der anderen Seite lassen sich mit dem Agrobusiness unvorstellbare Gewinne einfahren. Die Wunderbohne stecke zwar in 20 000 bis 30 000 Lebensmitteln, sie werde aber fast ausschließlich als Tierfutter zur Fleischproduktion aus Brasilien oder Argentinien und zu einem Großteil als gentechnisch verändertes Soja importiert, so Büttler. Für den fortschreitenden Anbau von Soja und Energiepflanzen werden Menschen von ihren angestammten Feldern vertrieben. Vertreibungen und Landkonflikte nähmen zu mit der Folge, dass schon jetzt 850 Millionen Menschen hungern. Hungerbekämpfung in der sogenannten 3. Welt sollte für uns bedeuten, mehr für unsere Lebensmittel zu zahlen. Darum sei es längst überfällig, dass unsere Landwirte Anreize erhalten, Eiweißpflanzen zur regionalen Lebensmittelerzeugung anzubauen. So gesehen sei Essen auch Politik, stellte Kurt Büttler fest.

Im Rahmen ihrer Informations- und Diskussionssreihe zu den Themen Agrarwirtschaft, Agrogentechnik und Ernährung organisierten Bund Naturschutz, Landshuter AK Partnerschaft mit der Dritten Welt, Friedensinitiative Landshut, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (MDB), Naturland e. V., Tagwerk-Förderverein und Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit Unterstützung der Volkshochschule diese Ausstellung, die bis 20. Oktober besichtigt werden kann. Die Reihe wird am Dienstag, 18. Oktober, um 20 Uhr im Vortragssaal der Volkshochschule mit dem Vortrag „Wege aus der Hungerkrise“ fortgesetzt. Benedikt Haerlin, Mitverfasser des Weltagrarberichts, stellt die Erkenntnisse des Weltagrarberichts und die Vorschläge für eine Landwirtschaft von morgen vor.

Vom Todesstreifen zur Lebenslinie

Ausstellung des Bundes Naturschutz in der Kleinen Rathausgalerie

Am Freitagabend, 18. Februar 2011, ist die Ausstellung „Grenzen trennen, Natur verbindet“ über das „Grüne Band Europas“ in der Kleinen Rathausgalerie eröffnet worden. Die Ausstellung zeigt die Entwicklung und Bedeutung des Naturstreifens entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs auf.

Europaweit erstreckt sich das „Grüne Band“ heute über 12500 Kilometer durch 23 Staaten und bietet einen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Es reicht vom Subarktischen Naturraum Lapplands bis zum mediterranen Grenzgebiet zwischen Bulgarien, Griechenland und der Türkei. In Deutschland ist das „Grüne Band“ 1393 Kilometer lang und zieht sich von der Ostsee bis ins sächsisch-bayerische Vogtland.

„Wo sich die Menschen während des Kalten Kriegs nicht aufhalten konnten, fanden Tiere und Pflanzen ein Refugium“, sagte Kathy Mühlebach-Sturm, Vorsitzende der Kreisgruppe des Bundes Naturschutz (BN). In der Ausstellung dokumentieren die Luftaufnahmen des Luftbildarchäologen Klaus Leidorf die Ausmaße des schützenswerten Gebiets.

Rudolf Sturm, Fachbeirat des BN, gab einen Überblick über die Entstehungsgeschichte des „Grünen Bandes“: Der Geoökologe Kai Frobel beobachtete noch vor dem Mauerfall die Entwicklung der Natur im Grenzstreifen. 1989 organisierte Frobel vier Wochen nach dem Fall der Mauer das erste gesamtdeutsche Treffen mit Naturschützern aus Ost und West in Hof. Es wurde beschlossen, den Grenzstreifen als Schutzgebiet auszuweisen. Sturm erläuterte, wie das Naturschutzprojekt „Grünes Band Deutschland“ in das „Grüne Band Europa“ mündete. Das Ziel sei, ein lebendiges Mahnmal für die jüngere europäische Geschichte zu schaffen, die Biotope zu erhalten und zu einer europäischen Biotopverbundachse zu entwickeln, sagte Sturm. Die regionale wirtschaftliche Entwicklung müsse naturverträglich gefördert werden.

Oberbürgermeister Hans Rampf nannte es „die historisch einzigartige Chance, auf einer ehemaligen Todeslinie ein Lebensband zu bewahren“. Und Paul Riederer, stellvertretender Vorsitzender des BN, wies darauf hin, dass mit dem Erwerb von Anteilscheinen am „Grünen Band“ jeder einen wichtigen Beitrag zum Arten- und Naturschutz leisten könne.          –hip-

Die Ausstellung ist bis zum 6. März täglich von 13 bis 18 Uhr geöffnet. 

(Quelle: Landshuter Zeitung, 21. Februar 2011)